Bewusste natürliche Koordination entsteht, wenn wir die unterschiedlich starken Gewichtungen in der Musik und die unterschiedlich starken Gewichtungen in der Bewegung in Übereinstimmung bringen. Dabei geht es um das Abstimmen der Verhältnisse

• in uns selbst,

• in der Ausführung und Entwicklung einfacher “leibimmanenter” Bewegungen (BEMs) und

• im Erkennen und Zusammenstellen BEM-typischer Musik.

Zunächst wird Bewegung der Musik, und Musik der Bewegung so beigeordnet, dass der kleinste gemeinsame Nenner, das "Fersmaß" sichtbar wird. Parallel zum Versmaß der Poetik misst das "Fersmaß" die unterschiedlichen Gewichtungen der metrischen Strukturen in Musik und Bewegung. Es entsteht eine Essenz der Einfachheit, die nicht nur als Schlüssel zum gelungenen Tanzen, sondern zum Leben allgemein verstanden werden kann. Denn wenn Energie ins Fließen kommt, geht Leben leichter.

Dieses Angleichen metrischer Strukturen in Musik und Bewegung gehört zu den Basics von ENERGY DANCE®. Das Wissen ist so alt wie die Menschheit und wird von jedem, der sich natürlich verhält, automatisch so umgesetzt. Ob das Kleinkind mit dem Kochlöffel auf Töpfen spielt oder ein Schlagzeuger professionell die Beats performt, macht da keinen Unterschied. Schwer ist schwer und leicht ist leicht. Das Ohr hört, das Gehirn schwingt und der Körper reagiert entsprechend.
Die Erhöhung dieser einfachsten, grundlegendsten Tatsachen in ein kulturelles System ist unserer Zeit geschuldet, in der die Entfremdung von der Natur allgegenwärtig scheint. Mit sog. Body Essential Movements (BEMs) können wir das natürliche Leben neu erlernen. Aufgrund deren vielfachen Wiederholung und körpergerechten Weiterentwicklung dient es der Bewusstwerdung und dem Erinnern natürlicher Gesetzmäßigkeiten. ENERGY DANCE® bietet für mich den konkreten Rahmen für die weiterführenden Analysen.

Das aktuelle Forschungsprojekt basiert auf den Erkenntnissen von Heinrich Jacoby, der die "Bassbedürftigkeit", also den Dialog mit dem Fußboden lehrte. Mit dem Boden als feste Größe für den Menschen sowie für Musik und Bewegung können wir Naturgesetze und universell zyklische Gesetze am eigenen Leib erfahren. Schwerkraft & Auftrieb, Statik & Dynamik, Kontraktion & Ausdehnung sind nur einige von vielen.

Die Erfahrung zeigt, dass die bewusste natürliche Eingliederung in das große Ganze "alles" in "die" Ordnung bringt: Co-Ordinatio!

BEM-TECH ist das Wissen um die Formkraft der bewusst natürlich koordinierten Bewegung.

Es könnte die Frage entstehen, ob derart einfache Bewegungen, wie die BEMs es sind, überhaupt technisches Know-How benötigen. Die Antwort ist: Je einfacher eine Bewegung, desto mehr ist es eine Frage der Bewusstheit, ob sie gelingt. Was also ist ein gelungenes BEM?

Durchlässigkeit ist kein abstraktes Schlagwort, sondern meint das konkrete Durchlassen eines jeden Bewegungsimpulses durch das ganze System hindurch. Wir können spüren, dass jede Bewegung das Gleichgewicht innerhalb des eigenen Systems verändert. Denn der Bewegungsimpuls erzeugt über die Neuverteilung des Gewichts einen veränderten Footprint, welcher über die entsprechende Bodenreaktionskraft auf uns zurückwirkt.

Das bedeutet: Wo auch immer der Bewegungsansatz beginnt, wird die Bewegungsenergie auf den Boden übertragen. Der Boden bekommt im wahrsten Sinne des Wortes einen Eindruck (von uns).

Je nach Elastizität zB. eines Schwing-, Parkett- oder Steinbodens findet bei jeder Gewichtsverlagerung eine mehr oder weniger ausgeprägte Kompression des Bodens statt, die wiederum eine Auswirkung auf unser System hat. Wir erleben dies als Spiegelung des von uns freigesetzten Bewegungsimpulses vom Boden zurück bis hinauf zum Kopf und weit über dem Kopf hinaus. Es ist wie ein Echo, das mehrfach nachschwingt … die Spirale hinauf und hinunter, ein jedes Mal in höherer Potenz, aber physisch weniger spürbar.

So entsteht bei jeder einzelnen Bewegung eine Rückverbindung über die Wirbelsäule zu “Himmel & Erde”, die umso stärker ist, wenn wir sie bewusst wahrnehmen.

Vergleichbar dem elektrischen Stromkreislauf, bei dem die physikalische Stromrichtung vom Minus- zum Plus-Pol verläuft, fließt die Bewegungsenergie von oben nach unten (vom Boden angezogen), um von dort aus wieder abgestoßen zu werden.

Zur senkrechten Achse hinzu kommen die horizontalen Ebenen Vordergrund/Hintergrund, Seiten und Diagonalen. Auch hier fließt die Energie vor- und rück, seitlich oder diagonal vom Herzen weg nach außen und wieder zum Herzen hin nach innen.

Sich auf die formgebenden Kräfte einzulassen, schafft das, was wir vermutlich alle wollen: Innere Freiheit. Ein gelungenes BEM ist also ein freies BEM, frei von gestern und morgen, ein NOW-BEM.

Sich auf das “Fersmaß” und die BEM-TECH einzulassen, ist zunächst einmal ein Inside-Job. Es braucht die Bereitschaft zur Selbsterkenntnis und das Bedürfnis der Beleuchtung unbewusster Schattenanteile. So werden selbst die einfachsten und häufig wiederholten BEMs zum Highlight der Erkenntnis.

Der Boden als feste Größe gleicht einem Spiegel, der das, was wir mit unserem Gewicht loslassend oder kraftimpulsiv in ihn hineingeben, auf uns zurückwirft. Seine Auftriebsenergie richtet uns neu aus. Es ist das “Stirb und werde!”, der ewige Kreislauf der Wandlung.

Lassen wir die Erneuerung geschehen oder wehren wir ab, um an dem Bild, wie wir denken zu sein, fest zu halten?

Der Dialog mit dem Tanzboden koordiniert demnach nicht nur jedes BEM auf natürliche Weise, sondern den Menschen, der bewusst “bemmt”.

Wie verändert der bewusste natürliche Kontakt mit dem Tanzboden die Koordination der BEM-Wege?

Wie können BEM*-typische Songs auf bewusste natürliche Weise “gemessen” und zu ENERGY DANCE®-Playlists koordiniert werden? Wie kann ein professioneller Stundenablauf gewährleistet werden, auch wenn der oder die Trainer nicht in Bestform sind? Zur Qualitätssicherung eines professionellen Stundenablaufs

Tabus sind Themen, über die man nicht spricht. Gerade deshalb möchte ich sie hier aufgreifen. Es sind Themen, die durchaus kontrovers zu diskutieren sind. Sie sind etwas provokativ und sollen pro-vocare … etwas hervorrufen.

1. Thema:

   Methoden sind an sich schon verkehrt
   Grund:

2. Thema:

   Jede Bewegung, die Hilfskonstruktionen unseres eigenen Systems benötigt, welche durch mangelnde Anbindung an die Natur notwendig wurden und sich durch Gewohnheit etabliert haben, ist nur eine Scheinbewegung. Auf diesen Noteinstellungen bauen sich Interaktionsmuster innerhalb des eigenen Systems auf, die uns zwar bewegen, aber uns vom Puls des Lebens abschneiden. Es sind Bewegungen, die uns eine Art von Sein vorgaukeln, das nicht ganz erfüllt ist. Sobald wir uns auf die Formkraft einlassen, können diese Muster nach und nach loslassen. Wir füllen die BEMs mit Lebendigkeit von Fuß bis Kopf. Zu berücksichtigen ist, dass wir Menschen sind, ein jeder mit seinen Themen. EGO-

3. Thema:

   Radikale Ehrlichkeit, sich selbst und anderen gegenüber … ist Kritik erlaubt? Was ist nötig für einen Austausch untereinander? Man könnte sagen: Wer fertig ist, hat schon. Aber wir sind doch alle nie fertig!

4. Thema:

   Der Transfer ins Leben geht zu weit? Wer sich nicht formen lässt, wer das Stirb und Werde nicht gestattet, ist nicht präsent.

5. Thema:

   Wie kann es sein, dass Teilnehmer nach vielen Jahren noch immer nicht die Grundlagen der Bewegung verstanden haben? Macht es Sinn, dass sie ohne gutes Fundament weitertanzen? Beispiel: Eine mehr als 10 Jahre praktizierende Teilnehmerin konnte das normale “Kinderhüpfen” nicht. Erst als ich diese Art von Hüpfen immer wieder so einleitete: “Tackert die Fersen zweimal in den Boden”, begriff sie, worum es geht, und sie konnte das erste Mal nach 3 Jahren Training mit mir die Bewegung richtig ausführen. Angeblich hängt eine solche Einschränkung mit fehlendem Krabbeln in der Kindheit zusammen. Es geht also auch hier um die Nachentwicklung des Erwachsenen